Das Jahr begann mit kleinen Spielereien, wie Ventildeckel lackieren und Kraftstoffleitungen erneuern.
Beim anschließenden Probelauf fiel aber plötzlich der Öldruck in den Keller und der Motor gab böse Geräusche von sich. Sowas nennt man dann wohl einen klassischen Lagerschaden. Eigentlich schon seit ich den Passat fahre, hatte ich das Problem, daß sich der Öldruck nach längerer Standzeit nur sehr zögerlich aufbaute. War er einmal da, war alles gut. Nur bis die Lampe erlosch, vergingen schon mal 20-30 Sekunden und einige Gastöße bis an die 3000 1/min waren erforderlich. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen.
Also gings bereits im Januar richtig rund. Der Motor erhielt neue Lagerschalen und eine neue Ölpumpe. Und das alles ohne den Motor ausgebaut zu haben. Dazu waren zwar einige Kniffe erforderlich, letztendlich ging es aber problemlos über die Bühne.
Als erstes machte ich mich an die Lagerschalen der Pleuel.
Auf dem 3.Zylinder kann man die Ursache für die Geräusche eindeutig erkennen.
Anschließend waren die Kurbelwellenlager an der Reihe. Immer eins zur Zeit.
Die Kurbelwelle blieb während der ganzen Aktion im Motor. Leichte Problem machte mir dann nur noch die neue Ölpumpe. Die Ölwanne wollte nicht mehr so recht unter den Motor passen.
Warum ist hier zu erkennen. Die neue Ausführung der Ölpumpe ist ein kleines Stück länger. Das langte um einen Spalt von ca. 2 mm zwischen Wanne und Motorblock zu lassen. Die Ölpumpe habe ich dann an den störenden Stellen einfach etwas “eingekürzt”.
Der Probelauf verlief erfolgreich. Nur hatte ich leider vorher nicht gesehen, daß auch die Kopfdichtung etwas Wasser ins Freie lies. Die mußte ich dann also auch noch schnell tauschen.
Da habe ich im Laufe der Zeit ja auch meine ganz eigenen Methoden entwickelt. Kopf abnehmen? Wozu?
Beim anschließenden Probelauf kam dann der große Knall.
Heizungsventil gerissen. Das ganze Kühlwasser schoß kreuz und quer durch den Motorraum. Was ´ne Sauerei.
Zu meiner eigenen Verwunderung hatte so ein Heizungsventil nicht mal auf Lager. Noch nicht mal gebraucht. Ich setzte das gerissene Ventil zunächst instand, schaute mich aber gleichzeitig nach einem Neuteil um. Letzendlich fündig geworden bin ich erst in den USA. Zu allem Unglück schickt mir der Verkäufer dann zunächst auch noch ein falsches Ventil. Zum Glück lief der Umtausch völlig problemlos.
Mitte März habe ich dann die ersten Runden mit dem GLS gedreht. Aber das waren nur kurze Probefahrten.
Die erste größere Tour führte mich dann Anfang Mai über ein kleines Oldtimertreffen in Bad Oldesloe nach Lübeck.
Jetzt konnte ich sicher sein, daß der Motor wieder einwandfrei läuft. Zur Belohnung habe ich mir dann auch gleich nochmal ein paar Fotos auf den Chip projeziert.
Anfang Juni ist standesgemäß Bockhorn angesagt. Normalerweise nehme ich dafür immer den marinogelben ´76er, aber die Sitze waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig. Also durfte dieses Jahr der GLS mal ran.
Im Juli gab es dann noch ein neues Radio. Nach einigem hin und her, einem defekten Radio und einem falsch gelieferten Radio habe ich schlußendlich aus zwei Radios eins gemacht.
Einzug hielt ein absolutes Oberklasseradio. Das Phillips 994, der sogenannte Selberfinder. Das hat damals weit über 1000,- DM gekostet.
Danach kam das Golf1-Treffen in Wolfsburg gerade recht. So konnte ich die Vorzüge dieses Radios gleich mal testen.
Nach diesem Ausflug war dann fast zwei Monate Ruhepause für dem GLS. Die nächste Tour folgt erst wieder im September. Und die hatte es in sich. Erstes Ziel war Finkenweiler.
Da hab´ ich mal eben zum Grillen reingeschaut. Damit waren die ersten 620 km an diesem Wochenende auf dem Tacho. Danach ging es aber nicht einfach wieder auf direktem Wege nach Haus. Ein kleiner Zwischenstopp mußte schon sein. Der war dann in Herten beim Youngtimer-Vestival.
Das waren dann die nächsten 485 km. Nach Hause mußte ich aber auch noch wieder. Ingesamt kamen so von Freitag bis Sonntag knapp 1500 km auf den Zähler. Muß ich erwähnen, daß es keine nenneswerten Probleme gab. Gab es nicht. Langsam wird es langweilig.
Das war dann aber auch die letzte Tour größere Tour in diesem Jahr. Es ging noch mal ein wenig um den Kirchturm und natürlich auch mal auf einen kleinen Schnack zur Oldtimer-Tankstelle.
Bitte nicht wundern, daß ich da so alleine rumstehe. Das war mitten in der Woche und noch vor der eigentlichen Eröffnung.
Zum Abschluß auch hier wieder die Übersichtskarte mit den wichtigsten gefahrenen Strecken des Jahres.
Soweit die Erlebnisse dieser Saison, jetzt folgen noch die nüchternen Zahlen:
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Gesamtfahrleistung: 2919 km
Spritverbrauch: 315,1 Liter
Durchschnittsverbrauch: 10,8 l/100km
Spritkosten: 498,60 €
Kosten für Ersatzteile, Zubehör und Reparaturen: 311,82 €
